Zweiter Pflanztag für die „Essbaren Landschaften Weißenburg“ am Samstag, 11. Mai 2024 ab 13:30 Uhr

Es ist wieder soweit: Die mittlerweile in einer Herbstpflanzung begonnene „Essbare Landschaft Weißenburg“ im Schanzmauergraben soll nun unter tatkräftiger Mithilfe der Bevölkerung und motivierten Vereinen so gut wie fertiggestellt werden! Ein zweites Mal gemeinsam pflanzen – gemeinsam genießen und so die Erhaltung der Obstvielfalt mit der Förderung des sozialen Austausches verbinden, ist maßgeblich für die von Sigi Tatschl aus Kirchberg am Wagram (A) entwickelte Initiative.

Das Grundkonzept dafür hat der Sigi Tatschl in den letzten 20 Jahren entwickelt und in dieser Zeit seine niederösterreichische Heimatgemeinde in einen wahren Obst(lehr)garten verwandelt. Die Gemeinde Kirchberg am Wagram, in der Tatschl selbst wohnt, ist als „1. Essbare Gemeinde“ international bekannt geworden. 2020 holte Gerd Meyer, Inhaber der bekannten Weißenburger Baumschule „Botanik in Weißenburg“ Sigi Tatschl in unsere Heimatstadt. In enger Abstimmung mit der Stadtplanung und dem städtischen Bauhof/Gärtnerei wurden die Planungen und Vorarbeiten für die Auftaktpflanzung 2023 getätigt. Zum damaligen Termin pflanzten etliche Privatpersonen, Vereine aber auch Personen des öffentlichen Lebens und Umweltverbänden mit viel Enthusiasmus die erste Charge an Einheimischen und bis dato nicht heimischen, essbaren Bäumen und Sträuchern. Das Weißenburger Alleinstellungsmerkmal ist hierbei die Maulbeere als „Weißenburger Leitobst“. Dies soll Weißenburg nun ähnlich wie Kirchberg, ein Alleinstellungsmerkmal im gesamten süddeutschen Raum garantieren und an die historische Bedeutung der Maulbeere in der Römerzeit sowie an die vergangene Tradition der Seidenproduktion in Weißenburg anknüpfen.

 „Essbare Landschaften – Essbare Stadt"

Was ist damit gemeint?

Der Begriff stammt ursprünglich aus der sogenannten Permakultur. Die „Essbare Landschaft“ spricht unsere innere Vorstellung an, dass wir viele der Pflanzen, die wir einfach so wild in der Landschaft vorfinden, essen können. Dazu gehören Kräuter, Wurzelgemüse und alle Wildobstarten. Sozusagen ein „Garten Eden“, der ohne menschliches Zutun vorhanden ist und zum Zugreifen und Verzehr einlädt. Die Essbare Landschaft steht also für eine Verknüpfung der Nutzung von Wildpflanzen und zusätzlich eingebrachten Kulturpflanzen. Die Essbare Stadt ist ein Gestaltungsprinzip für die öffentlichen Grünräume. Für jeden Platz, ob klein oder groß, gibt es geeignete Obststräucher und -bäume, die so über die Jahre das Ortsbild in Richtung Vielfalt verändern. Neben der Blütenpracht im Frühling, den Fruchtfarben und – formen im Sommer und Herbst, tragen sie auch durch die Herbstfärbung zu einem attraktiven Lebensraum bei. Mit der Verwendung von Obst- und Nusspflanzen ist ein nachhaltiger Effekt verbunden: es sind langfristige Investitionen zu tätigen, Bäume brauchen teilweise Jahre bis sie zu tragen beginnen, und sie überdauern, wenn alles gut geht, viele Generationen. Mit der städtebaulichen Gestaltung einladender urbaner Plätze ist somit auch gleichzeitig ein dringend notwendiges Sortenerhaltungsprogramm verbunden.

Zusammen mit Weißenburg in Mittelfranken und Kirchberg am Wagram in Niederösterreich sowie dem „Culinarium Alpinum“ in Stans (CH) entstehen somit verschiedene, unterschiedlich geartete Modelle für die Entwicklung und Nutzung öffentlicher Grünräume.

Zudem fördert das Projekt die derzeit viel geforderte Nachhaltigkeit und den bewussten Umgang mit Lebensmitteln und unserer Natur. 

Jährliche Veranstaltungen zu Blühzeitpunkten oder Erntezeitpunkten könnten sich auch nach der Fertigstellung der Pflanzungen in Weißenburg etablieren und sich zu lokalen Traditionen entwickeln bzw. zu einer touristischen Attraktion werden.

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