13.11.24
Uhrzeit: 19:00 bis 22:00 Uhr
Infotelefon: 09141 87722-81
Anhand von lokalen, regionalen, aber auch internationalen Beispielen wird die anhaltende rechtsterroristische Bedrohung von 1945 bis heute sichtbar gemacht – darunter z.B. das Oktoberfestattentat vom 26. September 1980 sowie Anschläge in Nürnberg und rechtsterroristische Bedrohungen gegen Lokalpolitiker in Mittelfranken.
Die Ausstellung beschäftigt sich mit über 20 internationalen und nationalen Fällen rechtsterroristischer Gewalt. Ein besonderer Fokus liegt auf den Opfern und Angehörigen rechtsterroristischer Verbrechen, die oft jahrelang an den Folgen leiden. Hörbeispiele zu ausgesuchten Fällen ermöglichen einen vertieften Eindruck von den Geschehnissen.
Programm der Eröffnung:
- Begrüßung durch die vhs
- Grußwort des Oberbürgermeisters von Weißenburg Herrn Jürgen Schröppel
- Einführung in das Ausstellungskonzept durch den Kurator Herrn Steffen Liebscher
- Zeitzeugengespräch: Birgit Mair im Gespräch mit Brigitte Williams: Mehr als vierzig Jahre hat es gedauert, bis Brigitte Williams ihr Schweigen über den neonazistischen Anschlag in der Disco "Twenty Five" im Herzen der Nürnberger Innenstadt in der Königstraße brach, bei dem ihr Ehemann ermordet wurde. Der Nürnberger Neonazi Helmut Oxner hatte am 24. Juni 1982 den zweifachen Familienvater William Thomas Schenck jr. und zwei weitere Menschen aus rassistischen Motiven heraus erschossen und weitere verletzt. Die Witwe des Ermordeten wird in Weißenburg live über ihren geliebten Ehemann und ihre Erinnerungen an die bestialische Tat sprechen. Rechtsextremismus-Expertin Birgit Mair wird das Gespräch mit Brigitte Williams führen, das Verbrechen gesellschaftspolitisch einordnen, über die Verstrickungen des "Alleintäters" Helmut Oxner in die nationale und internationale Neonaziszene aufklären und zahlreiche, bisher unveröffentlichte Dokumente aus dem Privatbesitz von Frau Williams präsentieren.
Zu Birgit Mair: Diplom-Sozialwirtin Univ. Birgit Mair wurde 1967 in Österreich geboren. Sie ist Mitbegründerin des Nürnberger Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB) e.V. Die Wahl-Nürnbergerin ist Autorin mehrerer Publikationen über Holocaust-Überlebende und extrem rechte Bewegungen und kuratierte mehrere Ausstellungen, darunter die bundesweit beachtete Wanderausstellung "Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen". Seit 2005 führte sie mehr als fünfhundert Zeitzeugengespräche mit Holocaust-Überlebenden durch und hält Aufklärungsvorträge gegen Neonazismus und Rassismus. Für ihr Engagement gegen Rechts erhielt sie 2022 die Karl-Bröger-Medaille.
Zu Brigitte Williams: Die Nürnbergerin verlor ihren ersten Ehemann durch einen rechtsterroristischen Anschlag. Mehr als vierzig Jahre sprach die zwischenzeitlich 66-Jährige in der Öffentlichkeit nicht über die Geschehnisse und die Folgen für ihr Leben.
Die Ausstellung ist eine Kooperation der Volkshochschule Weißenburg mit der Stadt Weißenburg, gefördert durch den Freistaat Bayern, Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales.
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