Das typische Haufendorf Emetzheim (428 m ü. NN) mit seinen rund 450 Einwohnern (Stand: 31.12.2016) im Westen der Stadt wurde am 1. Mai 1978 Ortsteil von Weißenburg.
Das Dorf gruppiert sich um die neuromanische (1850-52 neu erbaute) Kirche St. Johannis, wobei die Kirche hier ausnahmsweise mal nicht an der Hauptstraße des Dorfes liegt. In den 1960er Jahren wurde der alten Ortskern um zwei neue Siedlungsgebiete erweitert.
In der einst (so noch 1970) überwiegend landwirtschaftlich geprägten Gemeinde haben sich heute nur noch wenige landwirtschaftliche Betriebe erhalten. Die meisten Einwohner pendeln nach auswärts, in der Regel nach Weißenburg. Die veränderten Strukturen im Ort werden am deutlichsten in dem 2001 erschlossenen neuen Baugebiet östlich des alten Dorfkerns.
Historisch gesehen zählt Emetzheim, begünstigt durch die Lage im Albvorland und seine ertragreichen Böden, mit zu den ältesten Siedlungen im Weißenburger Land. So wird vermutet, dass auf eine bestandene römische ab dem 4. Jahrhundert eine frühe germanische Siedlung folgte.
Im Jahr 1179 wird Emetzheim erstmals als „Ehemutesheim" erwähnt. Seit dieser Zeit ist ein Ortsadelsgeschlecht der Kropfe von Emetzheim bekannt; diese waren Dienstmannen (Ministerialen) der Bischöfe von Eichstätt. Reste ihrer Burg bzw. des Burggrabens findet man noch heute nordwestlich der Kirche. In der Mitte des 14. Jahrhunderts fiel Emetzheim unter den Einfluss der Grafen von Pappenheim, später konkurrierten mit diesen noch die Bischöfe von Eichstätt und die Markgrafen von Ansbach.
Der Sage nach soll im Jahr 793 Karl der Große eine römische Kultstätte zu Emetzheim zerstört haben. Ab dem späten 17. Jahrhundert wurden im Bereich der ehemaligen Burganlage Reste dieser angeblichen Tempelanlage wieder aufgefunden. Als sich um diese „Götzensteine von Emezheim" ein missbräuchlicher Fruchtbarkeitskult zu entwickeln drohte, ließ der damalige Ortspfarrer diese im Jahr 1771 zerstören und vergraben.
Literaturhinweise:
„villa nostra" – Weißenburger Blätter 2/1999 mit Beiträgen von Reiner Kammerl (Beinahe ein Jubiläum – Zur Geschichte von Emetzheim, S. 5-6), Helmuth Richter (Die Emetzheimer „Kultsteine", S. 7-8), Daniel Burger (Vom burgus Weißenburg zur Burg nach Emetzheim. Die Entstehung der Ministerialenburg der Kropfe von Emetzheim im Hochmittelalter, S. 9-13), Siglinde Buchner (Die Familie Kropf von Emetzheim, S. 14-20) und Reinhard Schwirzer (Emetzheim heute, S. 21-24);
„villa nostra" – Weißenburger Blätter 2/2003 mit einem Beitrag von Reinhard Schwirzer (Die Emetzheimer Pfarrkirche St. Johannes der Täufer", S. 5-16);
Gotthard Kießling: Stadt Weißenburg i. Bay., Denkmäler in Bayern V.70/2, München 2001, S. 235-238;
Friedrich Eigler: Die früh- und hochmittelalterliche Besiedlung des Altmühl-Rezat-Rednitzraums (Eichstätter Geographische Arbeiten 11), München und Wien 2000, S. 127-137.
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