Neubau eines Feuerwehrhauses in Oberhochstatt

Verortung

Der Neubau des Feuerwehrhauses für die Ortsteilwehren Oberhochstatt, Niederhofen, Gänswirtshaus und Kehl wird auf dem noch unbebauten Grundstück Forstweg 18a am südlichen Ortsausgang von Oberhochstatt realisiert.


Konzeption

Das Gebäude erfüllt funktionale, ökologische und architektonische Anforderungen und wird in nachhaltiger Holzständerbauweise unter Verwendung von Holz aus dem stadteigenen Wald errichtet. Erfreulicher Weise konnten die Holzbauarbeiten an eine Arge aus zwei örtlichen Zimmerern vergeben werden, wodurch Transportwege nahezu vernachlässigt werden können.

Die Ausrichtung des Gebäudes im Grundstück erfolgt entsprechend der kollisionsfreien Wegeführung im Falle eines Einsatzes. So erreichen ankommende Kräfte die Parkmöglichkeiten auf dem Grundstück von Norden, ausrückende Kräfte verlassen das Grundstück gen Osten über den Forstweg.

Das Gebäude gliedert sich in zwei Teilbereiche: in der östlichen Gebäudehälfte ist die Fahrzeughalle mit zwei Stellplätzen angeordnet. Der westliche Gebäudeteil ist dem sog. Sozialtrakt gewidmet, in dem neben dem Umkleidebereich auch sanitäre Anlagen, Lagerflächen sowie im Obergeschoss ein Schulungsraum mit anschließender Teeküche untergebracht sind.

Der Umkleidebereich bietet für die 54 aktiven Mitglieder eigene Spinde. Durch die Art und Anordnung der Spinde kann hier eine Schwarz-Weiß-Trennung erfolgen und die Laufwege durch das dadurch geschaffene Einbahnstraßensystem optimiert werden.


Tragwerk

Das gesamte Gebäude wird in Holzständerbauweise errichtet. Um den Charakter des Holzbaus auch im Inneren erlebbar zu machen wird die Geschossdecke als unterseitig holzsichtige Brettstapeldecke realisiert. Das Dachtragwerk besteht aus einem Sparrendach mit Firstpfette, welche im Bereich des Schulungsraums sowie in der Fahrzeughalle mittels eines unterspannten Trägers verstärkt wird. Im Innenbereich wurde zudem darauf geachtet, möglichst viele Wandbereiche in ihrer Holzsichtigkeit zu belassen.


Fassade

Die Holzfassade erhält eine vertikale Struktur aus Lamellen mit vier verschiedenen Breiten. Im Bereich der Fensteröffnungen wird diese Struktur perforiert ausgeführt, um eine Transparenz zwischen Innen und Außen zu generieren, gleichzeitig aber den Belangen von Sicht- und Sonnenschutz sowie Absturzsicherung im oberen Geschoss Rechnung zu tragen.

Die außenliegende Fluchttreppe aus dem Obergeschoss wird durch das Fortführen der Lamellenstruktur als luftdurchlässige Einhausung in das Gebäudevolumen integriert. Hierdurch wird auch ein Witterungsschutz sowie ein geschützter Bereich im Erdgeschoss für beispielsweise Strom- und Wasseranschlüsse oder Gerätschaften geschaffen.


Haustechnik

Das Gebäude wird mittels Nahwärme aus dem in Oberhochstatt befindlichen Nahwärmenetz versorgt. Zusätzlich wird die südliche Dachhälfte mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet, die den Eigenbedarf des Gebäudes deckt.

Ein Regenwassermanagement mit unterirdischer Zisterne und gedrosselter Einleitung ins Kanalnetz trägt zur ökologischen Nachhaltigkeit bei. Die Außenanlagen werden mit heimischen Pflanzenarten und Obstbäumen gestaltet, wobei die Bewässerung mittels der Zisterne gewährleistet wird.

Eine effiziente Heiztechnik mit Fußbodenheizung im Sozialtrakt und Deckenstrahlplatten in der Fahrzeughalle sorgt für eine wirtschaftliche Beheizung. Ein zentrales Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung optimiert den Energieverbrauch.

Moderne elektrotechnische Anlagen mit energiesparenden LED-Leuchten, einer strukturierten CAT-7-Verkabelung für Telefon- und Datennetzwerke sowie einer durchdachten Gebäudeautomation bieten ein zukunftsweisendes Nutzungskonzept. Eine Abgasabsauganlage für die Einsatzfahrzeuge verbessert die Luftqualität in der Fahrzeughalle.


Energiestandard

Dank der kompakten Bauweise unterschreitet das Gebäude deutlich die Vorgaben der Energieeinsparverordnung und entspricht annähernd einem KfW-40-Standard.


Förderungen

Der Neubau des Feuerwehrhauses in Oberhochstatt wird mit folgenden finanziellen Mitteln unterstützt:

  • Zuwendung des Freistaates Bayern (Innenministerium) zur Förderung des kommunalen Feuerwehrwesens. Für die Neuanschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs und dem damit verbundenen Schaffen eines notwendigen Stellplatzes, als Festbetrag je Stellplatz.
  • Zuschuss Nr. 499 „Klimafreundlicher Neubau Nichtwohngebäude – Kommunen“ der KFW / BMWSB (Bund) für den Neubau eines klimafreundlichen Nichtwohngebäudes mit dem Standard nahezu Effizienzhaus/-gebäude 40, als Zuschuss von 5-10%, bis 2.000€/m2 Nettogrundfläche.
  • Zuwendung des Freistaates Bayern (Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr), „Bayerisches Holzbauförderprogramm“. Für die Errichtung des Gebäudes in nachhaltiger Holzbauweise zur langfristigen Bindung von Kohlenstoff, als Zuschuss von 500€/t gespeichertes CO2.

Neubau Feuerwehrhaus

Baufortschritt

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